Die Macht der Gruppe – Wie das Team unschlagbar wird!

Schon seit Beginn der menschlichen Existenz ist der Mensch ein soziales Wesen, das in einer Gruppe (über-) lebt. Nur wenn die Gruppe sich ausreichend identifiziert, motiviert und strukturiert ist, kann sich die Macht der Gruppe voll entfalten. Der bekannte Evolutionsbiologe Charles Darwin hat gegen Mitte des 18. Jahrhunderts seine Evolutionstheorie veröffentlicht und dabei neben verschiedenen Hypothesen den Begriff vom „Kampf ums Dasein“ geprägt. Doch wieso kooperieren wir dann bereits im Kindesalter? Welche Gruppen tun uns heute gut? Und wie kann ich die Sozialen Medien positiv nutzen, um Stress abzubauen und Glück zu erzeugen? Coaching kann eine Lösung sein, kann manchmal auch keinen Sinn machen.

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Die Macht der Gruppe – Funktionen und Formen von Gruppen

Klaus Stanjek, der Psychologie und Biologie studiert hat und am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie promovierte, hat sich mit dessen Kollegen Rainer Beeken intensiv mit dem Thema „Soziale Gruppen“ auseinandergesetzt. Die beiden Forscher unterscheiden Gruppen bezüglich ihrer Funktion und ihrer Form (vgl. Stanjek & Beeken, 2017, S. 150 ff.).

1. Funktionen der Gruppe

  • Vermittlungs- und Kontrollfunktion (Interessenvermittlung nach außen, um Normen der Gesellschaft durch Kontrollaufgaben zu schützen)

Beispiele: Parteien, Religionsgruppen, der Zoll

  • Entlastungs- und Schutzfunktion (Eine Gruppe, die sich die Arbeit teilt – normative und strukturelle Entlastung)

Beispiele: Arbeitsgruppe, Familie

  • Versorgungsfunktion (Gruppen zur Sicherung des Lebensunterhaltes und zur Sicherung von sozial-emotionalen Faktoren wie Anerkennung, Zughörigkeit oder Liebe)

Beispiele: Firmenchef, Eltern

2. Formen der Gruppe

  • Primärgruppe (Gruppe mit überschaubarer Anzahl von Mitgliedern, mit klarer Abgrenzung nach außen und einer langfristigen Struktur – sie ist für ihre Mitglieder die wichtigste Gruppe von allen anderen)

Beispiel: Familie

  • Sekundärgruppe (Weniger starke Bindung innerhalb der Gruppe mit mehr Mitgliedern im Vergleich zur Primärgruppe. Es gibt in der Regel eine kurzfristigere Struktur mit einem gemeinsamen Ziel)

Beispiele: Fußballverein, Lesezirkel, Schulklasse

  • Formelle Gruppe (Gruppe mit gemeinsamen Zielen, die durch Normen geregelt werden – Zuwiderhandlungen haben festgesetzte Konsequenzen zur Folge)

Beispiel: Vorstand eines Unternehmens, Schule

  • Informelle Gruppe (Gruppen, die spontan entstehen und bei der die Mitglieder an der Organisation beteiligt sind – deren Ziele sind nicht durch gemeinsame Normen geregelt)

Beispiel: Freundeskreis, Familie, Verein

  • Offene Gruppe (durch hohe Veränderlichkeit und unbestimmte Größe gekennzeichnet)

Beispiel: offene Selbsthilfegruppe

  • Geschlossene Gruppe (Gruppen mit einer festen und beständigen Mitgliederanzahl)

Beispiel: geschlossene Therapiegruppe

  • Mitgliedschafts- oder Bezugsgruppe (Mitglieder mit gleicher Ziel- und Wertevorstellung, jedoch ohne erforderliche Identifizierung als Gruppe)

Beispiel: Religionsgemeinschaft, Mitgliedschaft im Fitnessstudio

Die Identifikation als Gruppe – 3 Key Fakten für eine starke Identifikation

1. Grundannahme als menschliches Wesen

Bevor überhaupt von der Macht der Gruppe oder einer gruppenähnlichen Situation sprechen zu können, hilft anzuerkennen, dass alle Personen in der entsprechenden Gruppe Lebewesen sind. Die Gruppe heißt jetzt Lebewesen. Jeder einzelne dieser Gruppe wird sich wohl auch der Gruppe Mensch zugeordnet fühlen – er besitzt Würde und muss atmen. Menschen sind entweder „weg von“ oder „hin zu“ motiviert. Wenn zu Beginn eines gruppenähnlichen Settings diese Tatsache anerkannt wird, entsteht eine Grundvoraussetzung für ein Gemeinsamkeitsgefühl, das unabhängig von ethnischer Herkunft oder sonstigen vermeintlichen Unterschieden existiert. Lesen Sie auch unseren Artikel zum Thema Systemisches Coaching.

2. Anerkennung der gemeinsamen Werte, Normen und Ziele

Der zweite Schritt besteht darin, konkrete gemeinsame Werte, Normen und Ziele der Gruppe zu definieren. Je mehr Übereinstimmung hier herrscht, desto stärker und beständiger kann die Gruppe sich entwickeln.

3. Erleben der Sinnhaftigkeit und des Mehrwerts der Gruppe

Die Normen, Werte, Werte und Ziele reichen allerdings noch nicht aus, um eine hohe Gruppenidentifikation zu erreichen. Jeder Einzelne sollte wissen, was für ihn und alle anderen dabei konkret herausspringt. Welchen Mehrwert habe ich davon, welchen die Gruppe? Ganz besonders die positiven Emotionen, die durch viele Gruppendynamiken entstehen, sind hier zu nennen. Die begrenzte Zeit, die die Menschen für diese Gruppe investieren, soll ihnen Spaß machen, sie bei Ihren Zielen unterstützen und im besten Fall ihnen auch in schwierigen Phasen Halt und Sicherheit geben.

Die Macht der Gruppe – wie eine Gruppe Glück bringt und Stress abbaut?

Die Tatsache, dass und wie soziale Unterstützung positiv wirkt, scheint sehr einleuchtend. Die Idee ist folgende: Je mehr Menschen sich als Mitglieder einer sozialen Gruppe definieren, desto mehr sollten sie soziale Unterstützung geben, nehmen und auch davon profitieren.

Semmer et al. (2008) betonen, dass soziale Unterstützung nur dann positive Auswirkungen hat, wenn sie mit einer wertschätzenden Haltung erbracht wird. Somit ist die Art der Identifizierung ein ausschlaggebender Hinweis, ob unter anderem eine Unterstützung positiv angenommen wird oder ob ihr Misstrauen gegenübersteht. Demnach kann eine gut gemeinte Handlung vom Chef bei seinen Mitarbeitern eher etwas Gutes angenommen werden, wenn für die Teammitglieder der Chef als gleichwertiger Mitarbeiter zählt. Bei einem starken Hierarchiegefälle ist es eher vorstellbar, dass dem mit gutem Gewissen gebenden Chef Argwohn, Misstrauen oder List nachgesagt wird.

Die Forschung zeigt folglich, dass die Frage, ob soziale Unterstützung immer gut ist, überhaupt nicht gewöhnlich ist. Es kommt darauf an, wie die soziale Unterstützung von den erhaltenden Personen interpretiert wird.

Um auf den Punkt zu kommen, gilt die mittlerweile durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien überprüfte Theorie, dass eine starke Identifikation mit der Gruppe (sei es die Firma, das Team, der Freundeskreis oder die Familie) deshalb hilft, Stress zu reduzieren und besser mit Belastungen umzugehen, weil in einer Gruppe mit starker geteilter Identität mehr Unterstützung herrscht, die Unterstützung eher angenommen wird und daher alle mehr von der Unterstützung profitieren (vgl. van Dick & Haslam, 2012).

Konkrete Annahmen dieser Theorie zur Steigerung der Macht der Gruppe sind:

  1. Die geteilte soziale Identität hilft, mit Stress besser umzugehen, weil die Belastungen durch die Identifikation positiver bewertet werden.
  2. Sie hilft besser, mit Stress umzugehen, weil man sich stärker unterstützt fühlt und dadurch zuversichtlicher ist, die Belastungen bewältigen zu können.
  3. Eine geteilte Identität stärkt nicht nur das individuelle Gefühl, mit den Belastungen selbst fertig zu werden, sondern auch die Selbstwirksamkeit der gesamten Gruppe (Beispiel: Basketballteam bei einem wichtigen und Ressourcen fordernden Spiel, mit hoher Gruppenidentifikation und der Einstellung: „Wir schaffen das!“)

Auswirkungen der Macht der Gruppe in der Arbeitswelt bei „Hotdesking“ und Homeoffice

Rituelle Handlungen haben seit jeher die Identifikation einer Gruppe gestärkt. Das kann der gemeinsame „Team Huddle“ – der aus dem American Football stammt und in vielen namhaften Unternehmen wie Nike fest etabliert ist –  zum energetischen Start in den Arbeitstag sein oder schlichtweg die gemeinsame Kaffeepause um 10:30 Uhr.

Doch durch die flexible bedarfsbedingte Verlagerung der Arbeit ins Büro, auch „Hotdesking“ genannt und die große Anzahl an Homeoffice Arbeitenden Menschen werden diese Rituale oft kaum oder gar nicht mehr gelebt. Dies kann natürlich einen starken Effekt auf das „Wir-Gefühl“ und somit die Mitarbeitermotivation haben. Wie genau sich dies bemerkbar macht, können wir wohl erst in der Zukunft darstellen. Dennoch gibt es Möglichkeiten rituelle virtuelle Handlungen zu erschaffen, um so trotzdem eine hohe Identifikation innerhalb der Gruppe zu erreichen. Mediationen und Coaching sind zwei davon.

Corona und Gruppen – Wie können wir uns trotz aller Maßnahmen beruflich und privat als Gruppen identifizieren?

Smalltalk ist eine Art Ritual, das ständig auf der Welt praktiziert wird. Der Austausch über arbeitsfremde Angelegenheiten lockert die Stimmung. Zur gleichen Zeit erfahren wir, dass wir alle Menschen mit Gefühlen und ähnlichen Herausforderungen sind. Ein bewusster und regelmäßiger Smalltalk nach dem Motto: „Hey Kollege! Wie geht es dir? Was bewegt dich aktuell?“ kann unter Umständen Stress reduzieren und einen Hauch Glück erzeugen, der aus echter Wertschätzung entsteht. Der Vorteil dabei: Dies kann genauso gut virtuell geschehen.

Es ist eine unkomplizierte und natürliche Art und Ansatz von Kommunikation, die beim Spaziergang, dem aktuellen Hobby der Nation, Wunder wirkt oder gar mit ganz fremden Menschen beim Einkaufen entsteht.

Fazit: Je mehr jeder einzelne Mensch sich seiner Umwelt gegenüber öffnen kann, desto stärker wird die Identifikation mit der entsprechenden Gruppe sein. Die Verbindung und die Macht der Gruppe kann nur spürbar werden, wenn sie gelebt wird!

Was ist die Macht der Gruppe und wie wirkt sie sich auf unser Verhalten aus?

Gruppenmacht bezieht sich auf die Fähigkeit einer Gruppe, das Verhalten und die Entscheidungen ihrer Mitglieder zu beeinflussen. Diese Macht kann sich auf verschiedene Weise manifestieren, z. B. durch sozialen Druck, Normen, Erwartungen oder Überzeugungen innerhalb der Gruppe.
Die Auswirkungen der Gruppenmacht auf das Verhalten des Einzelnen können erheblich sein. Gruppen können Menschen dazu bringen, sich anders zu verhalten, als sie es sonst tun würden, und sie können sie dazu bringen, Entscheidungen zu treffen, die sie allein nicht treffen würden. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben, je nach den Zielen und Werten der Gruppe.

Welche Faktoren beeinflussen die Macht der Gruppe, und wie kann man diese beeinflussen oder kontrollieren?

Es gibt viele Faktoren, die die Macht der Gruppe beeinflussen können, z. B. die Größe und Stärke der Gruppe, der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe, die Kultur und die Werte der Gruppe sowie die Autorität oder die Einflussfaktoren der Führungsmitglieder.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Macht der Gruppe zu beeinflussen oder zu kontrollieren. Eine Möglichkeit besteht darin, die Gruppenstruktur oder die Gruppennormen zu verändern, um das Verhalten der Mitglieder zu beeinflussen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Interaktionen innerhalb der Gruppe zu beobachten und gezielt zu intervenieren, um bestimmte Verhaltensweisen oder Entscheidungen zu fördern oder zu unterbinden.

Was sind die Vor- und Nachteile der Gruppenmacht und wie kann man diese nutzen oder vermeiden?

Die Macht der Gruppe kann viele Vor- und Nachteile haben. Einerseits kann sie dazu führen, dass Menschen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten und ihre Kräfte bündeln, um mehr zu erreichen, als sie es als Einzelne könnten. Andererseits kann sie aber auch dazu führen, dass abweichende Meinungen unterdrückt oder schlechte Entscheidungen getroffen werden, die von der Gruppe unterstützt werden.
Um die Vorteile der Gruppenmacht zu nutzen und die Nachteile zu vermeiden, ist es wichtig, eine starke Führung zu haben, die die Gruppe in die richtige Richtung lenkt und die Gruppennormen aufrechterhält. Außerdem sollten die Gruppenmitglieder ermutigt werden, ihre Meinungen und Perspektiven einzubringen und zu diskutieren, um bessere Entscheidungen zu treffen. Durch offene Kommunikation und konstruktiven Dialog können die Vorteile der Gruppenmacht maximiert und die Nachteile minimiert werden.

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